Birner-Schustek-Schwendemann-Tours: Ein Abenteuer in Paris

„Der FlixBus hat 223 Minuten Verspätung – Abfahrt 01:32 statt 21:35.“ Was für ein Glück, dachte sich da so manch einer, da macht die Stunde, die der Zug zu spät dran war, ja gar nichts aus. In Nürnberg innerhalb des einkalkulierten Puffers angekommen, wollten die Schülerinnen und Schüler die so gewonnene Zeit für ein Abendessen nutzen. Auf Geheiß der begleitenden Lehrkräfte in Bahnhofsnähe – man weiß ja nie. Frau Birner-Schustek und Frau Schwendemann machten sich derweil mit einem Teil der Gruppe auf zum Busbahnhof, in der Hoffnung, dort in Erfahrung zu bringen, welche Möglichkeiten es nun gibt. Und welche Möglichkeit gab es? Mit dem gebuchten Bus zu fahren, der zwar leicht, aber absolut im Rahmen des Vertretbaren verspätet, plötzlich um die Ecke bog! Die angekündigte mehrstündige Verspätung war ein Fehler der App. Jetzt hieß es, den Rest der Teilnehmenden schnellstmöglich zusammenzutrommeln. Das klappte zum Glück, auch wenn es bedeutete, dass einige die Essensbestellung abbrachen – was in den Lokalen verständlicherweise nur bedingt für Freude sorgte. Ein aufregender Beginn der Studienfahrt. Ob es in dieser Art weitergehen würde?

Zum Glück nicht. Zur allgemeinen Freude waren die Zimmer bereits bezugsfertig, als die Gruppe im Hotel ankam und im Programm kurzfristig die nach den Strapazen der Busfahrt wohlverdiente Pause vorgezogen werden konnte. Am Nachmittag waren dann alle fit und bereit für den Spaziergang durch das charmante, multikulturelle Marais mit seinen kleinen Boutiquen und historischen Gebäuden.
Am nächsten Vormittag wartete der Louvre, wo neben La Joconde (Mona Lisa) auch die Nike von Samothrake, die Venus von Milo und viele weitere Kunstwerke bestaunt wurden. Danach war es Zeit, für Shopping, Essen und das berühmte savoir vivre – denn in Paris darf man sich ruhig mal wie ein echter Franzose fühlen.

Der Sonntag begann mit einem atemberaubenden Blick vom Trocadéro auf den Eiffelturm und einem Spaziergang über den Champ de Mars zur Place de la Concorde von wo aus die Champs-Élysées zum Bummeln einluden. Nach der Mittagspause stand die Montmartre-Erstbesteigung auf dem Programm – 131 Höhenmeter, aber alle haben es geschafft. Mit seinen engen Gässchen, den vielen Künstlern und Cafés konnte man hier ein ganz besonderes Flair genießen, und als Höhepunkt von Sacré-Cœur aus die Stadt auf sich wirken lassen. Abends ließ man den Tag bei einer Fahrt mit den Bateaux-Mouches, vorbei an den beleuchteten weltberühmten Bauwerken, ausklingen.
Da die Renovierungsarbeiten nach dem Brand der Notre-Dame im Dezember letzten Jahres soweit abgeschlossen waren, dass ein Besuch der Kathedrale endlich wieder möglich ist, stand diese am Montag auf dem Programm und schenkte als eine der bekanntesten Kirchen der Welt den Besucherinnen und Besuchern einen ganz besonderen Moment. An der Seine entlang führte der Weg im Anschluss über die Île de la Cité zu den bouquinistes und weiter ins Quartier Latin, das historische Studentenviertel, bis zum Panthéon.

Vor der Abreise ließen sich einige noch französische Spezialitäten wie crème brûlée und café gourmand schmecken. So gestärkt fühlten sich alle für die Rückfahrt mit dem FlixBus gewappnet – er war dieses Mal zumindest pünktlich…
Mit einem Lächeln im Gesicht erreichte die Gruppe am nächsten Tag die Heimat. Denn trotz der Anstrengungen und Herausforderungen der Großstadt hat sich mit dieser Fahrt so manch ein Kindheitstraum erfüllt. Französisch lernen lohnt sich also.